Tag 8

Heute werde ich um kurz vor sieben VOR Andy wach. Ich überlege kurz, ob ich mir meinen Fleecepulli und eine lange Hose holen soll – ich friere! Unfassbar – aber ich friere wirklich! Das wird auch der Grund dafür sein, daß ich die letzten Stunden unruhig geschlafen habe. Meine Nasenspitze fühlt sich an, als hätte ich im Zelt bei Schnee geschlafen. Noch tiefer unter die Decke kann ich mich nicht vergraben und in diesem Moment ist mein Sonnenschein ebenfalls wach. Frieren? Fehlanzeige – er findet es auch kalt – aber gefroren hat er natürlich nicht. Deshalb steht er auf, macht alle Luken zu und die Heizung an. Wir sind auf 2500m und hier herrschen deutlich andere Nachttemperaturen. Nachdem wir wie gewohnt alles zusammen gepackt haben, fahren wir Richtung Lake Powell nach Page.

 

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Die letzten Tage ist immer Andy gefahren – aber nachdem ich immer wieder zu hören bekomme, daß ich bitte fotografieren soll und ich am End dann nicht schnell genug bin, haben wir heute die Rollen getauscht. Das Spielchen kennen wir ja schon! Am Anfang ist unser kleiner schon ganz schön gewöhnungsbedürftig. Wir müssen uns erst aneinander gewöhnen, bis ich nachvollziehen kann, in welcher Situation er wohin ausschwenkt. Meine Herren – mal eben schnell wenden ist damit nicht. 9 m wollen ihren Platz und fährst Du nach links, musst Du rechts hinten schauen, daß Du nicht jemand umhaust. Gehts nach links, darfst Du recht hinten keinen vom Rad holen. Und wenn wir gerade dabei sind, abbiegen heisst immer Anlauf für nen LKW nehmen und jaaa aufpassen, daß wir uns den Alkoven nicht abrasieren. Das Fahren erfordert deutlich mehr Aufmerksamkeit, als bisher jedes andere Gefährt. Nach einer Weile gewöhnt man sich dran und alles ist gut.

 

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Wir müssen ein kurzes Stück zurück, wieder am Red Canyon vorbei. Insgesamt 244 Kilometer. Jaa, wir haben dazu gelernt. Die Etappen sind kürzer als je zuvor! :-)

 

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Gegen Mittag kommen wir am Glen Canyon Dam in Page an. „Colorado River Storage Project“ von 1966. Das hierdurch gebildete Wasser-Reservoir heisst Lake Powell. Das größte Wasser El Dorado in den USA.

 

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In direkter Nähe befindet sich das Horse-Shoe-Bend. Ein kleines bisschen erarbeiten muss man es sich aber. Der Parkplatz ist nicht ganz einen Kilometer entfernt und die Sonne brennt. Durch tiefen Sand schleppen wir uns....

 

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...um mit diesem Anblick belohnt zu werden – WOOOOOOOOOOOWWWWW! Mich hauts fast um – das ist das beste, was ich bisher an Canyons so gesehen habe. Vielleicht auch deshalb, weil mein Lieblingselement Wasser mit im Spiel ist. Der Anblick ist wirklich einzigartig und kann auf Fotos wirklich nur annähernd so großartig eingefangen werden, wie er in Natur aussieht. BOAH!

 

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Nachdem wir uns wieder zurück geschleppt haben müssen wir dringend irgendwo hin, wo es klimatisiert ist. Wir schwitzen und ich kann nicht glauben, daß ich heute Morgen tatsächlich noch meinen Fleece zum Frühstücken an hatte?! Nachdem wir uns kurz bei Safeway abgekühlt haben, fahren wir zum Antelope Point. Es gibt in Page nur drei Punkte, an denen Du mit Auto annähernd bis zum Wasser fahren kannst. Dies ist einer davon.

 

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Und dort tun wir das, wonach uns gerade am meisten ist: BADEN, SCHWIMMEN und unbedingt den Kopf unter Wasser halten. BOAH war das toll! Erfrischung pur!

 

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