Tag 15
Wir schlafen beide bis halb neun – also haben wir nicht ganz zwölf Stunden geschlafen. Der Aufstieg von gestern hat uns schwer geschafft. So sehr, daß wir heute einvernehmlich der Meinung sind, daß Berge von unten betrachten auch in Ordnung ist. Wir gehen heute also den Valley-Loop-Trail. Ein bisschen länger, dafür relativ ebenerdig. Vorher bringen wir unseren Müll aus dem Food-Locker in die bärensicheren Mülltonnen. Diesen braunen Kasten gibt es auf jedem einzelnen Platz. Die Leute müssen dort alle ihr Essen, die Hygieneartikel und ihren Müll lagern, sofern man ihn nicht gleich weg bringt. Die Bären sind auf den Geschmack von Convenience-Futter gekommen und machen sogar Autos dafür auf. Einzig in Wohnwagen und Wohnmobilen dürfen die Leute bei verschlossenen Türen und Fenstern ihre Artikel innen aufbewahren. Angeblich knacken die Bären Autos, wenn sie dort Kühlboxen sehen. Hmmm – ich will das nicht so recht glauben – aber darauf ankommen lassen würde ich es halt auch nicht. :-)
Erstes Zwischenziel auf unserem Weg sind die Yosemite Falls – die höchsten Wasserfälle im Park. Sehr schön anzusehen – aber gestern die anderen von oben waren irgendwie cooler.
Unser weiterer Weg führt uns wie der Name schon sagt durch das Tal des Yosemite Nationalparks. Manchmal kommt es uns fast wie im Allgäu vor – definitiv wunderschön und für die hiesigen Verhältnisse außerordentlich menschenleer! Toll!
“Wilde Freunde“
An die man sich sogar ein wenig heran pirschen darf. Irgendwann hört der Spaß halt auf und sie hauen ab.
Wir genießen noch den restlichen Weg am Fluss entlang – und ich muß gestehen, ich bin noch ein wenig mürbe von gestern. Irgendwie läuft die Maschinerie noch ein wenig unrund...Andy bestätigt mir das und ich bin froh, nicht alleine zu pienzen :-)
Den Rückweg treten wir durch den Wald an. Wenn man die Berge im Hintergrund nicht sieht, kommt man sich vor wie im Gonsenheimer Wald.
Wir laufen relativ schweigend nebeneinander her. Irgendwie ist es doch ein komisches Gefühl zu wissen, daß da jederzeit ein Bär auftauchen könnte – man hört echt die Flöhe husten und sieht hinter jeder Baumwurzel den Bär hervor kommen. Oh mann.
Nach ca. 10 Kilometer tun mir echt die Füsse weh und ich schlage vor, die letzten Meter durch den Shuttle-Bus abzukürzen. Die Eismaschine im Visitor-Center ist sehr verlockend und meine ProPoints-Tabelle kann ich grad gar nicht finden :-)
Den Rest des Tages haben wir mit (fast) Nichtstun verbracht. Großartig! Ich habe den Reiseführer für San Francisco studiert und Andy hat mit dem Fernglas Tiere in den Bergen gesucht. Das ganze natürlich auf unserer sehr großzügigen Terrasse im Außenbereich. Ich glaube, ein bisschen werde ich weinen müssen, wenn ich unseren fahrenden Palast wieder abgeben muß...
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